Moderne Arbeitswelten

Neue Arbeitswelten

Über den Wandel von Organisationen, Arbeit und Führung

„Wir brauchen nicht so fortzuleben, wie wir gestern gelebt haben. Machen wir uns von dieser Anschauung los, und tausend Möglichkeiten laden uns zu neuem Leben ein.“

Christian Morgenstern

Dieses Zitat beschreibt die Situation in unseren modernen Arbeitswelten recht gut. Auf Grund der hohen Dynamik der Märkte stehen wir vor der gewaltigen Aufgabe, Unternehmen und Organisationen noch schneller, flexibler und anpassungsfähiger aufzustellen. Die wichtigsten Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen:

  • Komplexe, instabile Absatzmärkte
  • Digitalisierung
  • Automatisierung/KI
  • Demographischer Wandel/Fachkräftemangel
  • Wertewandel
  • Neue berufliche Biografien

Dieses Szenario wird auch als VUKA-Welt bezeichnet, die Kombination aus Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität. Die moderne Arbeitswelt, in der wir leben und arbeiten, ist von Ungewissheit und Unberechenbarkeit geprägt. Um mit den beschleunigten Veränderungen Schritt halten zu können, brauchen wir neue Strukturen, alternativ gebaute Organisationen, flache Hierarchien sowie netzwerkförmige, agile Kooperationen.

Moderne Arbeitswelt, moderne Führung

Ein wesentlicher Anteil betrifft die veränderten Ansprüche an Führungsleistung. Die sogenannte „Responsiveness“, die Fähigkeit sich immer wieder selbst zu erneuern, bringt einen hohen Veränderungsdruck auf die Planung, Steuerung, Mitarbeiterführung und Organisation. Tatsächlich sind Industrieunternehmen, Mittelständler und IT-Firmen auf der Suche nach neuen Wegen und Organisationsformen.

Ein Merkmal der moderne Arbeitswelt: Das Verhältnis zwischen Organisation und den ihren Mitarbeitenden verändert sich. Also auch die Art und Weise der Führung. Im klassischen Angestellenverhältnis gab es Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die Beschäftigten wurden danach ausgesucht und beurteilt, ob und wie sie ihre definierten Aufgaben erledigten. Der Anpassungsdruck lag auf der Seite des Einzelnen. Diese Grundpfeiler der klassischen Organisation beginnen zu bröckeln.

Neue Führungspersönlichkeiten sind gefragt.

Die Führungspersönlichkeiten von heute und morgen brauchen ein Höchstmaß an sozialen Kompetenzen und Empathie. Sie müssen Präferenzen und Grenzen erkennen, Interessenkonflikte abwägen, die eigene Position vertreten und Widersprüche aushalten und managen. Hier befinden wir uns im einem Lernprozess, der sicher tiefgreifenden Veränderungen bringen wird.

Mehr Chancen, Gestaltung und Entscheidung

Beschäftigte sind heute immer weniger Befehlsempfänger, die ihre festgelegte und vorprogrammierte Arbeit erledigen. Vielmehr brauchen wir einen neuen Typus Mitarbeiter. Keine „Befehlsempfänger“, die von „9-to-5“ das tun, was man ihnen aufträgt. Sondern Menschen, die mit hoher Aufmerksamkeit, Neugier und Interesse das Geschehen in und außerhalb seiner Organisation verfolgten und handeln. Das bedeutet Eigenverantwortung, Motivation und Entscheidungsfreiheit zu haben und sie auch nutzen zu können. Organisation und MitarbeiterInnen müssen also neue Bedingungen definieren, unter denen sie gemeinsam arbeiten. Die Aufgabenprofile verlangen mehr Fähigkeiten Probleme zu lösen, eigenständig zu urteilen und Verantwortung zu übernehmen.

Der frühere Chef von Microsoft Deutschland, Klaus von Rottkay fasste das so zusammen: „Früher haben wir Mitarbeiter gebraucht, die machen, was wir sagen. Heute brauchen wir Mitarbeiter, die machen, was wir Ihnen nicht sagen“.

Keine Ja-Sager, sondern Manager und Techniker

Dieses innere Engagement für herausfordernde und überraschende Aufgaben lässt sich nicht anordnen. Genauso wie Spontanität und Kreativität. Es handelt sich hier um nicht steuerbare Beiträge und Leistungen der Mitglieder einer Organisation. Sie bietet auch die Chance für eine höhere Selbstentfaltung und mehr Gestaltungsmöglichkeiten für die einzelnen. Die nächste Generation der ManagerInnen, Techniker und Wissenschaftler ist häufig in technikaffinen, gebildeten Verhältnissen aufgewachsen. Sie stellen völlig neue Anforderungen an ihre Arbeitgeber als die Boomer und ihre Nachfolger.

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Generation Y und Z und was sie bewegt

Die neuen Generationen, die jetzt in die moderne Arbeitswelt eintreten, wurde im Laufe ihres Lebens mit vielen Erschütterungen und Krisen konfrontiert: 9/11 und die Kriegsfolgen, das Platzen der E-Commerce-Blase, die Finanzmarktkrise, die Flüchtlingskrise, der Klimawandel und nun der Ukraine-Krieg. Die ungetrübte Zuversicht und Wachstumsglaube früherer Generationen ist einer größeren Unsicherheit und Ambivalenz gewichen. Geld und Status sind nicht mehr die vorrangigen Motivatoren im Job.

„Unsicherheit ist der Begleiter jeder Veränderung.“

(Else Pannek)

Diese veränderten, modernen Arbeitswelten haben das Modell NEW WORK hervorgebracht. Diese bietet gleichzeitig auch Lösungen für ihre verschiedenen Aufgaben und Herausforderungen an.

Wie New Work die moderne Arbeitswelt definiert

New Work, neue Arbeit, beschreibt, wie sich die Arbeitswelt verändert. Der Begriff wurde Ende der 1970er von dem Sozialphilosophen Prof. Dr. Frithjof Bergmann eingeführt. Seine Theorien zu New Leadership, Automatisierung und Lohnarbeit sind aktueller denn je. Die Basisannahmen von New Work sind:

  • Auslöser des Wandels ist die Digitalisierung.
  • Die neuen Bedürfnisse der Arbeitnehmer definieren die Arbeitsplätze.
  • Stichworte sind: Homeoffice, Work-Life-Integration, Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeiten, Förderung und Mitbestimmung
  • Die Nutzung agile Arbeitsmethoden und effiziente Tools
  • Kommunikation und Kooperation stehen im Vordergrund.
  • Neue Führungsstile, die auf Vertrauen und Empathie basieren 
Prof. Dr. Frithjof Bergmann, 1930-2021, der geistige Vater des „New Work“-Konzepts

New Work 4.0 bei Büroplanung und Arbeitsplatzgestaltung

Es gibt ein Unmenge von Literatur und Information zu New Work. Seine Methoden, Modelle und Lösungen reichen bis tief in die Steuerung und Organisation von Unternehmen. Kein Wunder, dass die Nachfrage zum Thema Transformation und für modernen Bürokonzepte gerade bei Führungskräften besonders hoch ist. Wir werden uns im Folgenden auf die praktischen Aspekte der modernen Arbeitswelten konzentrieren.

New Work – anytime, anywhere

Durch die Digitalisierung ist räumliche Nähe von Arbeitnehmern nicht immer erforderlich. Ortsunabhängiges Arbeiten wird möglich und bringt selbst große, internationale Teams in remote Meetings zusammen.

Arbeitsplätze als Ankerpunkt

Das gemeinsame Büro wird zum Identifikationsstandort für MitarbeiterInnen nach innen und für Kunden nach außen. In flexiblen, funktionalen und gut designten Open Space Offices gelingt der Austauschen und konzentriertes, gemeinsames Arbeiten – auch ohne eigenes Büro oder festen Arbeitsplatz.

Eigeninitiative statt Anweisung

Starre Hierarchien und Arbeitsprozesse haben ausgedient. Moderne Angestellte arbeiten selbstständig und mit Eigeninitiative. Dadurch entsteht ein agiles Arbeitsumfeld, das sich mehr an Projekten orientiert. Das Personal im Zeitalter von New Work übernimmt mehr Verantwortung. Teams organisieren sich zum Großteil selbst und arbeiten kooperativ zusammen. Dies erfordert mehr Vertrauen und die Veränderung von herkömmlichen Strukturen seitens des Arbeitgebers. Zum Beispiel die Erfassung der Arbeitszeit im Homeoffice durch den Mitarbeitenden.

Work-Life-Blending statt Work-Life-Balance

Homeoffice, Eigenverantwortung, flexible Arbeitszeiten und Sinnsuche in der Arbeit sorgen dafür, dass sich Arbeit und Privatleben nicht mehr strikt trennen lassen. Arbeit und Privatleben werden kombiniert, die Übergänge zwischen Beruf und Privatleben fließend. Arbeitsformen und Bürogestaltung müssen sich diesen Veränderungen anpassen.

Agile, neue Arbeitsmethoden

Um effizienter zu kollaborieren, werden immer öfter Projekte in sogenannten fluiden Teams bearbeitet. Das sind interdisziplinären Teams ohne festen Mitgliederstamm, die sich ad hoc zusammenfinden. Scrum, Kanban und Sprints heißen die agile Arbeitsmethoden, die das ermöglichen. Die Projektarbeit basiert auf regelmäßigen, kurzen Meetings, in denen die Teammitglieder über den Status ihrer jeweiligen Aufgaben berichten.

Welche Vorteile hat New Work?

Die Entwicklungen hin zu mehr New Work in Unternehmen bringt für MitarbeiterInnen zunächst viele Pluspunkte mehr Freiräume:

  • Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
  • Remote Work im Homeoffice spart Zeit.
  • Weniger Ablenkung und Arbeitsunterbrechungen als im Büro
  • Höhere Produktivität
  • Höhere Flexibilität beim Zusammenstellen von Teams
  • Mehr Mitbestimmung
  • Bessere Kommunikation und Vernetzung im Team
  • Kürzere Entwicklungszeiten

Welche Nachteile hat New Work?

Tatsächlich bringt die schöne, neue Bürowelt für viele einen Umbruch und viele Innovationen mit sich, die für Arbeitgeber und -nehmer zur Herausforderung werden können:

  • Die Umstellung auf selbstbestimmtes Arbeiten kann Menschen überfordern..
  • Die ständiger Erreichbarkeit und Agilität kann Stress auslösen.
  • Es fehlt der spontane und soziale Austausch im Büro.
  • Ohne räumliche Trennung vom Arbeitsplatz arbeiten manche Mitarbeiter zu viel oder kümmern sich nicht um ihre Gesundheit.
  • Durch die neuen, digitalen Tools und Plattformen fühlen sich Arbeitnehmer und Kunden leicht überfordert.
  • Die Planungsphase entscheidet oft schon über den Erfolg des Projektes.
  • Mehr Selbstdisziplin und Initiative werden vom Einzelnen gefordert.

Wie müssen Büros für New Work aussehen?

Moderner Arbeitskonzepte brauchen moderne Raumkonzepte. Dazu zählt eine geeignete Immobilie, die richtige Technik und letztendlich eine flexible Planung und Einrichtung der Büroräume. Die Voraussetzungen für erfolgreiches, agiles Arbeiten nach den Prinzipien des New Work haben wir für Sie zusammengetragen.

1. Gut ausgestattet im Homeoffice

Die IT-Hard- und Software muss funktionieren, um störungsfreie Meetings und sichere Kommunikation von verschiedenen Standorten zu gewährleisten. MitarbeiterInnen die remote arbeiten, brauchen zuhause eine funktionierende Ausstattung: Laptop, Bildschirm und Firmenhandy. Der Schreibtisch und Bürostuhl sollte ergonomisch und zugleich platzsparend sein, um jedem Arbeitnehmer die Bürozeiten so rückenschonend wie möglich zu gestalten. Eine Auswahl von geprüften Büromöbeln für das Homeoffice finden Sie im Übrigen in unserem Shop: www.homeoffice-einrichten.net.

2. Moderne Arbeitswelten einrichten

Eine moderne Arbeitsplatzgestaltung mit flexiblen Bürolandschaften zeigt Mitarbeitenden auf den ersten Blick: „Hier hat sich jemand Gedanken gemacht. Diese Unternehmen geht mit der Zeit.“ Statt lauter Großraumbüros sind smarte, flexible Bürolandschaften gefragt. Mit Ruhezonen für konzentrierte Tätigkeiten. Mit Telefonboxen für ungestörte Gespräche. Mit Coworking-Space als Ort für Austausch und Kreativität. Wer gleichzeitig auf Desk Sharing mit den Kollegen setzt, kann Büroflächen und Einrichtungen einsparen.

3. Ihr Weg in die moderne Arbeitswelt

Von der ersten Idee, über die Planung bis zum fertigen, neuen Büro sind viele Arbeitsschritte von Seiten des Unternehmens nötig. Ganz gleich, ob Sie einen Umzug, Neubau oder Umbau planen – BÜROPLAN begleitet Sie und liefert Lösungen und Ergebnisse. Denn die passenden Raumkonzepte verbessern die Kommunikation, Kreativität und Wohlbefinden von Mitarbeitern. Die Effekte sind nicht nur eine bessere Atmosphäre, sondern auch harte Fakten wie die Steigerung der Produktivität oder Verringerung von Fehlzeiten. Die Wettbewerbsvorteile

Moderne Arbeitswelten – ein Fazit

Durch Digitalisierung und Wertewandel haben wir erstmals die Voraussetzungen und die Notwendigkeit Arbeit neu zu denken. Traditionellen Systeme, Bürokonzepte und Hierarchiestrukturen haben ausgedient. Die Transformation, der Wandel, kommt – mit uns oder ohne uns. Die Verzahnung von Arbeitswelt und Privatleben kann viele Vorteile bringen, aber sie birgt auch viele Herausforderungen. Wer sich schnell, offen und flexibel dafür zeigt, wird sie meistern und einen Vorsprung erarbeiten. Innovative Raumkonzepte und modernste Einrichtungen unterstützen Sie dabei.